Ein – Blick in die Werkstatt


... Die Seele braucht Atempausen, damit sie ihren Glanz nicht verliert ....

Nach unserem Vorgespräch wähle ich die geeigneten Übungen aus. Ich begleite Sie mit Worten vermittelnd hin zur Wahrnehmung ihrer Bewegung. Dabei mache ich genau dieselben Bewegungen wie Sie selbst mit. Sie tauchen ganz in das zunächst fühlende, dann bewusst-werdende Empfinden Ihrer Bewegung ein. Sie erlauschen Ihr Bewegen. In einer solchen verinnerlichten Bewegung kommen Sie zu sich. Eine innerseelische Bewegung wird angeregt und Sie erleben sich hier im Einklang mit sich selbst.
Nach einer solchen ersten Übungserfahrung halten wir inne und spüren nach was sich dadurch verändert.
Erst bewegen - dann nachspüren - dann kurzes Besprechen - dann nochmal bewegen.
In diesen Schritten wird manches bewusst; besonders zusammen mit dem bewegungsgeschulten Blick des Therapeuten. Oft tun sich hier weitere Gesichtspunkte auf, die im Anfangsgespräch gar nicht erwähnt wurden.
Dann gehen wir weiter mit der nächsten Übung...
Die Kraft die jedem Laut oder Klang innewohnt wird so innerlich erfahrbar und hat Auswirkungen, die Sie selbst wahrnehmen können. Damit tauchen Sie mit ihren Gliedmaßen in ein völlig anderes Element ein, als es bei Alltagsbewegungen der Fall ist.
So könnte die Lautgebärde des „M“ mit dem Bild des strömenden Wassers, auch des Gegenstromes, untermalt werden. Das „M“ wird für sich allein oder innerhalb von Lautreihen, wie sie je nach Diagnose eingesetzt werden, zur Verbesserung der Ausatmung eingesetzt. Es kommt dementsprechend innerhalb der Lautreihe für Asthma, Bluthochdruck, Tumorerkrankung etc. vor. In der Lautgebärde des „B“ wird ein Innenraum gebildet und verdichtet und damit die Grenzbildung verstärkt. Einzeln oder kombiniert kann das Sinnes-Nerven-System gestärkt werden. Es kommt u.a. in den Lautreihen der Nierenerkrankungen vor und wird bei Borderlinesyndrom und Entwicklungsverzögerung, sowie auch bei Schlafstörungen angewandt.
Die wiederholt geübte, rhythmische Bewegung und Gebärde wirkt ordnend nach innen, bis tief in die Organe zurück. Stauungen und Verhärtungen können gelöst werden. Krankheitstendenzen werden harmonisiert. Die unbewusst bleibende Selbstorganisation wird unterstützt.
Sich auf den Heil-Weg zu begeben, heißt immer, Änderungen zuzulassen, also Arbeit an sich selbst zu wollen.
Dies alles ist tatsächlich im Kleinen, Anfänglichen, erlebbar in einer Heileurythmiestunde. Innerhalb dieser Persönlichkeitsentwicklung stärkt sich die soziale Kompetenz (Familie, Beruf).
Die Nachruhe in der „Therapeutischen Hängematte“, verstärkt durch Einhüllen in Seide und Wolle, Augensäckchen-Auflage, Fangopackung, Berührung durch Laute an den Füßen ... vermittelt Geborgenheit. Alles darf einwirken und nachwirken in tiefer Entspannung.


Ziele
:

  • Sie gestalten ihre Bewegungsformen im Raum in großen Atem-getragenen, weiten, fließenden Bewegungen, oder auch direkt an der Gestalt bzw. dem erkrankten Organ.
  • Sie verschaffen sich Atemräume, in denen sie gestalten, so dass ihr ganzer Organismus durchatmet wird.
  • Sie nehmen sich Zeit, neu mit sich umzugehen
  • Atembewegung in der Eurythmie/Heileurythmie:

    So wie der Atem fließt – ein und aus – wandern wir auch mit unserer Seele in unseren Körper ein und aus. Dies tun wir im Zusammenspiel mit dem Tag- und Nachtrhythmus. Dabei leben wir innerhalb größerer natürlicher Zyklen, wie dem vom Mond bestimmten Monat und das von der Sonne geregelte Jahr.
    Wenn wir bedenken, dass der Mensch mit jedem Atemzug existenziell mit dem ganzen ihn umgebenden Weltall verbunden und nicht ein von der rhythmisch lebenden Natur isoliertes Wesen ist, kann sich uns erschließen, dass alle schaffenden Kräfte um uns, auch in uns selbst zu finden sind.
    Mit diesen feinen Kräften können wir lernen umzugehen und sie zu unserem Wohl und für die eigene Genese zu ergreifen. Diese Kräfte bestehen nicht, sondern sie entstehen und vergehen kontinuierlich und können deshalb durch Bewegung ausgedrückt werden. Da diese Bewegung darauf hinzielt schöne Bewegung zu werden, können wir ihr den Namen Eurythmie (Griechisch: Eu: Schön/Gut Rhythmie: Rhythmus) verleihen; bzw. den Namen Heileurythmie, wenn durch sie Selbstheilungskräfte angeregt werden sollen. Mit der Eurythmie/ Heileurythmie erwecken wir die verborgenen, vielleicht vergessenen oder verdeckten jungen Lebensgefühle wieder. Damit kann jeder einfach durch das Üben solcher Bewegungen Lern- und Selbstheilungsprozesse durchlaufen.
    So können wir die Lebenskräfte erfrischen, Krankheitstendenzen vorbeugen, akute Beschwerden in den Griff bekommen oder einen tieferen Kontakt zum Lebendigen in uns und der Welt finden.

     

    - Literaturempfehlungen, wissenschaftliche Studien und Nachweise zur Heileurythmie bei verschiedenen Erkrankungen finden Sie auf der Website des Berufsverband Heileurythmie (bvhe.de)  

    - Video über die Wirkungen der Heileurythmie bei Allergie und Rheuma www.healthtv.de/sendungen/44/Reportage/807/Heilung_durch_Laute_und_Bewegung.html.

    - Video über die Wirkungen der Eurythmie auf das Wachstum der Pflanzen und den Backvorgang www.institut-artenova.ch/portrait.

    - Forschungen die die Wirkung von Lauten und Klängen bis ins Physische sichtbar machen in :
    Wasserkristallbilder nach Dr.Masaru Emoto : Wie sich Wasser verändert wenn es menschlichen Worten, Gedanken, Geräuschen oder sogar Absichten ausgesetzt wird. In diesem Zusammenhang sind auch d
    ie Chladnischen Klangfiguren interessant.

    - Als Hintergrund der Heileurythmie die ja Laut und Klanggebärde ist, lässt sich der Prolog des Johannes-Evangelium sehen::
    „Im Anfang war das Wort...“ oder entsprechend „Nada Brahma“ - die Welt ist Klang!

    Historie Eurythmie Eurythmietherapie / Heileurythmie:

    Eurythmie wurde 1912 innerhalb der bereits begründeten Anthroposophie durch Rudolf Steiner als neue Bewegungskunst, zunächst als Bühnenkunst, entwickelt. Ihre Bewegungsformen basieren auf den inneren Gesetzmäßigkeiten der Sprache und Musik, welche in den differenzierten Körperbewegungen der Eurythmie Ausdruck finden. So wie die Landwirtschaft durch die neu begründete biologisch-dynamische Wirtschaftsweise („Demeter“), das Bildungssystem mit Gründung der „Waldorfschulen“ u.a. aus den Bedürfnissen der Zeit heraus neuen Inhalt erfuhren, begründete sich 1920 die „anthroposophisch erweiterte Medizin“. Bis heute stehen Kliniken, Rehaeinrichtungen, Altenheime, heilpädagogische Institute, Kindergärten, Schulen, unzählige Arztpraxen, Medikamentenherstellung und Forschung („Wala“ und „Weleda“) weltweit erfolgreich im Leben. 1921 wurde die Heileurythmie Bestandteil dieser neuen ganzheitlichen Medizin, welche den Menschen nach Körper-Seele und Geist erfasst.
    Heileurythmie versteht sich im Kontext ärztlicher Maßnahmen so wie die Zusammenarbeit zwischen Arzt und Therapeut die medizinische Behandlung begleitet bzw. verstärkt.
    Dieses Prinzip der ganzheitlichen Medizin findet sich auch schon in der traditionellen chinesischen (Qi Gong in Chinas Kliniken) sowie der indischen Medizin wieder.
    Die Anthroposophische Medizin versteht sich in ihrer Entwicklung aus den Gegebenheiten des westlichen Menschen und dessen zivilisatorischen Einflüssen. Das sogenannte Chi, in der Heileurythmie Lebenskraft, Vitalkraft oder Ätherkraft genannt, ist jene eigentliche Heilkraft.
    Wie als Reduktion oder Essenz der bereits gegebenen Eurythmie werden die spezifischen Kraftströme und Energiefelder für die eigene Gesundheit (Salutogenese) bis hin zur Förderung eines harmonischen Zusammenklanges gebracht.
    Viele Indikationen ergeben sich hieraus.